Kürbisse
Die Kürbisse (Cucurbita) bilden eine Pflanzengattung in der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae). Insgesamt werden nur die Arten Cucurbita argyrosperma, Feigenblattkürbis (Cucurbita ficifolia), Riesen-Kürbis (Cucurbita maxima), Moschus-Kürbis (Cucurbita moschata) und Garten-Kürbis (Cucurbita pepo), auch Gewöhnlicher Kürbis bzw Speisekürbis genannt, kultiviert. Von diesen Arten spielen gleichwohl nur der Riesen-Kürbis und der Garten-Kürbis eine tragende Rolle. Die übrigen haben nur eine kleinere und zum Teil nur regional begrenzte Rolle.
Kürbis zählt zu den ältesten kultivierte Pflanzen der Menschheitsgeschichte. Erste Funde reichen bis in das Jahr 10.000 vor Chr, wobei die Menschen erstmal die energiereichen und ölhaltigen Kerne des Kürbisses verzehrten. Die harte Außenhaut des Kürbisses diente als Trinkgefäß, das eher bittere Fleisch wurde kaum gegessen. Der Kürbis kommt aus Mittel- und Südamerika. Dabei kommt der Garten-Kürbis aus Landstrichen nördlich des Äquators, im heutigen Mexiko. Die Fundstellen des Riesen-Kürbisses liegen südlich des Äquators, im heutigen Peru. Die Spanier importierten den Kürbis nach Europa, wo bis dahin nur die Verwandten der Kürbisse, Gurken und Melonen, die aus Asien stammen, bekannt waren. Der allererste Nachweis des Kürbisanbaus in Europa stammt aus dem 16. Jahrhundert, im 17. Jh ist er sicher in Amsterdam und Ostdeutschland nachgewiesen. In Europa werden Kürbisse als Gemüse, als Ölkürbis und als Dekorationskürbisse genutzt.
Kürbisse bilden die größten Früchte und gleichzeitig die größten Beeren im ganzen Reich der Gemüse. Kürbisse können über einem Meter Durchmesser, über drei Meter Umfang und bis zu 150 Kilo, in Rekordfällen sogar über 500 Kilogramm, schwer werden. Auf Grund ihrer zahllosen Kreuzungen und Züchtungen sind die einzelnen Kürbisse oft kaum voneinander zu differenzieren. In der Praxis hat sich deshalb im Allgemeinen eine Unterscheidung in Speisekürbisse, Ölkürbisse und Zierkürbisse durchgesetzt, was auch gleichzeitig Rückschlüsse über ihren Verwendungszweck zulässt. In Kürbissen ist ein Inhaltsstoff enthalten, der giftig ist und immens bitter schmeckt. Das so genannte Cucurbitacin wird mit dem Kochen zerstört. Der Gehalt an Cucurbitacin entscheidet, ob ein Kürbis zu den Speise- oder zu den Zierkürbissen gezählt wird. Im Zweifelsfall sollte eine simple Geschmacksprobe des ungekochten Fruchtfleisches gemacht werden. Schmeckt es bitter, ist die betreffende Sorte nicht genießbar.
Heute sind Süd- und Mittelamerika der Süden Nordamerikas, Japan und Australien die weltweit größten Anbauländer für Kürbisse. In der Europäischen Union gehören besonders Spanien und Italien, jedoch auch Österreich, Ungarn sowie Rumänien zu den Hauptanbauländern. In der Bundesrepublik Deutschland spielt der Kürbisanbau hingegen kaum eine Rolle.
Kürbisfrüchte sind sehr farb- und formenreich. Die große Farbpalette beginnt bei weißen (z. B. Squash-Kürbisse und ‚Valenciano‘) oder blassgelben Kürbissorten (z. B. ‚Gelber Zentner‘) bis hin zu dunkelorangefarbenen (z. ‚Golden Delicious‘, Hokkaidokürbis). Hellgrüne Kürbisse (z. B. Spagettikürbis) gibt es genauso wie dunkelgrüne. Sogar hellgraue Kürbisse (z. B. ‚Snow Delight‘), schiefergraue (z. B. ‚Triamble‘) oder fast schwarze. Kürbisfrüchte können glattschalig sein (z. B. ‚Blauer Ungarischer‘), mit Rippen versehen sein (z. B. ‚Sweet Dumpling‘), marmoriert (z. B. ‚Pepita‘) oder auch mit sehr gut erkennbaren Warzen geziert sein (z. B. ‚Warzenkürbis‘).
Das Fleisch des Kürbisses besteht zu so gut wie 95% aus Wasser und ist reich an Kohlenhydraten, Eiweiß, Mineralien sowie den lebenswichtigen Vitaminen A, C und E wie auch an Carotinoiden. Die Kieselsäure des Fruchtfleisches hat eine stärkende Auswirkung auf Bindegewebe, Haut sowie Nägel.
Das Fruchtfleisch des Speisekürbisses kann man kochen, dünsten oder braten. Besonders beliebt ist dabei die bekannte Kürbissuppe bzw. Kürbiscremesuppe. Die Indianer haben rohes Fruchtfleisch darüber hinaus getrocknet und dadurch konserviert. Auch die Sprossspitzen und Blätter des Kürbisses können als Gemüse verwendet werden. Diese Verwendungsmöglichkeit ist hier zu Lande jedoch vergleichsweise ungewöhnlich. Die Kerne werden im Kontrast dazu recht oft genutzt, geröstet als Snack oder zum Gewinnen von Speiseöl, hierfür gibt es verschiedene Züchtungen von samenschalenlosen Ölkürbissen, wie den Steirischen Ölkürbis, der das „Steirische Gold“, das dunkelgrüne, nussig schmeckende Steirische Kürbiskernöl beinhaltet.
Da Kürbisse in der Regel im Spätsommer und im Herbst geerntet werden, sind sie ein typisches Herbstgemüse und werden in dieser Saison darüber hinaus gerne als Verzierung beispielsweise für Erntedank bzw. Thanksgiving hergenommen. Darüber hinaus werden an Halloween Kürbisse in Laternen verwandelt, in dem man sie innen aushöhlt und in die harte Außenhaut ein schaurig-schönes Angesicht schneidet. Eine flackernde Kerze im Inneren des Kürbisses erzeugt einen gruseligen Anblick. Es gibt gar eine eigene Sorte Jack-o‘-lantern, die nur für diese Halloween-Dekorationen gezüchtet wurde.
Nährstoffe in Kürbisse
Energie: 176kJ / 42kcal | |
Eiweiß: 1.67g | Fett (gesamt): 0g Davon -gesättigte Fettsäuren: 0g -Transfette: 0g |
Cholesterol: 0mg | |
Kohlehydrate (gesamt): 9.17g | Ballaststoffe: 2.5g |
Zucker (gesamt): 3.33g | |
Mineralstoffe: | |
Kalzium, Ca: 33mg | Eisen, Fe: |
Magnesium, Mg: | Phosphor, P: |
Kalium, K: | Natrium, Na: 8mg |
Zink, Zn: | Kupfer, Cu: |
Jod, I: | Mangan, Mn: |
Selen, Se: | |
Vitamine: | |
Vitamin C: 4mg | Vitamin B1 (Thiamin): |
Vitamin B2 (Riboflavin): | Vitamin B3 / Vitamin PP (Niacin) |
Vitamin B6 (Pyridoxin): | Folate: mg |
Vitamin B12 (Cobalamin): | Vitamin A (Retinol): 11667iu |
Vitamin E (alpha-tocopherol): | |
Vitamin D (D2 + D3), International Units: | |
Vitamin K (phylloquinone): |
Alle Angaben, soweit nicht anders angegeben, pro 100 g.
U.S. Department of Agriculture, Agricultural Research Service. FoodData Central, 2019. fdc.nal.usda.gov (Produkt im Detail). Alle Angaben ohne Gewähr.