Augenbohne
Die Augenbohne (Vigna unguiculata), auch Kuhbohne, Kuherbse oder Schlangenbohne genannt, gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Die Augenbohne ist eng mit den beiden Unterarten Spargelbohne und Catjangbohne verwandt, die beide aus der Augenbohne entstanden sind.
Die Augenbohne stammt ursprünglich aus Westafrika, wo sie schon seit 4.000 bis 5.000 Jahren angebaut wurde. Der Legende nach soll Alexander der Große die Augenbohne nach Indien gebracht haben. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass sie von arabischen Händlern in Indien eingeführt wurde. Von Indien aus kam die Augenbohne nach Europa und von dort schließlich im 17. Jahrhundert nach Amerika. Heute wird die Augenbohne in Afrika, Lateinamerika, Südostasien sowie im Süden der USA angebaut. Der Weltmarkführer ist Nigeria.
Die Hülsen der Augenbohne sind glatt und ereichen eine Länge von 15 bis 25 cm. Sie sind zylindrisch und etwas gekrümmt. Reife, als Gemüse nutzbare Hülsen sind grün, gelb oder purpurn. Die Samen der Augenbohne sind nierenförmig und haben eine glatte oder runzelige Oberfläche. Die Farbe kann weiß, cremefarben, grün, rot, braun oder schwarz sein. Häufig haben sie ein „Auge“, das heißt der weiße Nabel ist von einer anderen Farbe umrandet. Diesem Auge verdankt die Augenbohne ihren Namen.
Von der Augenbohne können mehrere Pflanzenteile verzehrt werden. Junge grüne Blätter werden in Afrika wie Spinat als Blattgemüse zubereitet. Unreife Hülsen werden ebenfalls als Gemüse zubereitet. Grüne Samen werden gekocht als Frischgemüse genutzt oder in Konserven verpackt oder tiefgefroren. Reife, trockene Samen werden gekocht oder konserviert. Vor allem in den USA werden die Samen auch als Konserven verarbeitet.
Die Samen der Augenbohne haben einen nussigen Geschmack und zerfallen im Gegensatz zu vielen anderen Bohnen nicht beim Kochen. Sie eignen sich für Suppen, Eintöpfe und Salate. In den USA werden die gekochten „black eyed beans“ häufig mit gepökeltem Schweinefleisch zubereitet. Aus den getrockneten Augenbohnen lässt sich außerdem Mehl mahlen, das man zu Küchlein verarbeiten und frittieren kann.
Hierzulande werden die Augenbohnen fast ausschließlich getrocknet angeboten. Diese müssen, wie alle getrockneten Hülsenfrüchte, vor dem Kochen mehrere Stunden in kaltem Wasser eingeweicht werden.