Guarbohne
Die Guarbohne (Cyamopsis tetragonolobus), auch Guar genannt, gehört zur Familie der Hülsenfrüchte (Fabaceae oder Leguminose). Die Guarbohnen sind hierzulande vor allem als Ausgangsstoff für die Hertsellung von Guarkernmehl bekannt. Guarkernmehl wird überwiegend von der Lebensmittelindustire als Emulgator und Verdickungsmittel verwendet.
Manche Forscher glauben, die Guarbohne stamme ursprünglich aus Zentralafrika. Wahrscheinlicher aber ist die Guarbohne in Indien und Pakistan beheimatet, wo sie noch heute auf vielfältige Weise verwendet wird. Weitere Anbaugebiete der Guarbohne befinden sich außerdem u.a. in Australien, Israel und Texas.
Die Hülsen der Guarbohne stehen aufrecht und in Büscheln zusammen, sie erreichen eine Länge von ca. 3,5 bis 12,0 cm und sind flach und schmal sowie schnabelförmig spitz auslaufend. Die Guarbohne enthält pro Hülse zwischen 5 und 12 kleine, ovale weizenähnliche Samen mit einem abgeflachten Ende von etwa 5 mm Länge. Die Körner sind weiß oder grau.
Bei der Guarbohne können die grünen Blätter wie Spinat zubereitet werden. Grüne Hülsen der Guarbohne können als Salat oder Gemüse zubereitet werden. Die reifen und sehr nahrhaften Körner können gekocht verzehrt werden. Das Kochen vor allem der grünen Samen ist wichtig, um den blausäurehaltigen Trypsinhemmer abzubauen.
Aus den Samen der Guarbohne wird außerdem das Guarkernmehl hergestellt, das als EU-weit zugelassener Lebensmittelzusatzstoff E412 als Emulgator und Verdickungsmittel verwendet wird. Das darin enthaltene Guaran wird außerdem in der Arzneimittel-, Kosmetik-, Papier- und Lebensmittelindustrie und auch als Tabakzusatzstoff verwendet.
Die wichtigste Nutzung der Guarbohne ist die Erzeugung von Guargummi (Guar gum oder Carob gum) aus den Samen. Der aus der Guarbohne gewonnene Guargummie ist ähnlich wie der Gummiarabikum, hat eine viel höhere Viskosität als das des Johannisbrotbaumes (Ceratonia siliqua L.), welches noch immer weltweit die Hauptquelle für die Erzeugung von Gummiarabikum darstellt.