Eibisch
Der Eibisch bzw. der Echte Eibisch (Althaea officinalis), auch Arznei-Eibisch oder im Volksmund Althee, Alter Thee, Samtpappel, Ibischwurz, Heilwurz, Weiße Malve, Sumpfmalve, Adewurz oder Schleimwurze genannt, gehört zur Familie der Malvengewächse (Malvaceae). Eibisch ist eine seit der Antike bekannte Arzneipflanze.
Eibisch wächst heute in den Steppenzonen Südrusslands und Kasachstan, in Südeuropa vom Balkan über Italien bis zur Iberischen Halbinsel.
Eibisch war schon in der Antike als Lebensmittel und als Arzneipflanze bekannt. Gerichte mit Eibisch waren den Römern als Delikatesse bekannt. Sie verwendeten den Eibisch als Suppenkraut und als Füllung für Spanferkel. Auch in Ägypten und Syrien spielte der Eibisch vor allem bei den ärmeren Bevölkerungsschichten eine gewisse Rolle. In China werden auch heute noch einige Gerichte mit Eibisch zubereitet. Essbar sind sowohl die Wurzeln des Eibischs als auch die Blüten. Die Wurzeln des Eibischs wurden in Hungerzeiten gekocht und anschließend gebraten, sie schmecken jedoch äußerst fade. Aus Blättern und Stängel des Eibischs lässt sich Salat zubereiten.
Bekannt als Lebensmittel ist der Eibisch vor allem wegen der Tatsache, dass früher Marshmallows aus Substanzen des Eibischs hergestellt wurden. Der Name Marshmallow leitet sich demzufolge auch von der englischsprachigen Bezeichnung marsh mallow (deutsch: Sumpf-Malve) für den Eibisch ab. Zur Herstellung von Marshmallows wurden sowohl die Stängel und Blätter als auch die Wurzel; heute verwendet die Industrie an Stelle des Eibischs Ersatzstoffe.
Wichtiger ist jedoch der Eibisch als Arzneimittel. Wichtigster Inhaltstoff ist der Schleim, der vor allem in den Wurzeln des Eibischs vorkommt. Die Schleimstoffe wirken einhüllend und reizmildernd; es gibt auch Hinweise auf entzündungshemmende und immunstabilisierende Wirkungen. Verschiedene Zubereitungen kommen zur Anwendung bei Entzündungen des Mund- und Rachenraums, zur Minderung des Hustenreizes, bei leichten Entzündungen im Magen-Darm-Bereich.