Pastinaken
Die Pastinake(Pastinaca sativa), auch Moorwurzel, Hammelmöhre bzw. Hirschmöhre genannt, gehört zur Familie der Doldenblütler. Sie ist in Europa sowie im westlichen Asien verbreitet und gehört zu den frühesten Pflanzen, die die Menschen gegessen haben. Vermutlich wurden sie bereits in der Steinzeit gesammelt. Die Römer waren die ersten, die Pastinaken züchteten. Sie verbreiteten die Pastinake dann über ganz Europa.
Pastinaken galten bis ins 18. Jahrhundert als eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel in Deutschland. Da die Pastinake aber eine siebenmonatige Wachstumsphase hat, wurde sie von den schneller wachsenden und ergiebigeren Kartoffeln und Mohrrüben verdrängt. Heutzutage erlebt die Pastinake vor allem im Ökolandbau wieder eine Renaissance, da sie sehr robust und widerstandsfähig ist und auch ohne Pestizide gut wächst. Im anglo-amerikanischen Sprachraum, also in den USA, England und Irland, sind Pastinaken unter dem Namen „Parsnips“ noch immer eine begehrte Delikatesse und werden vor allem als Wintergemüse geschätzt. Auch Skandinavier wissen das alte Wurzelgemüse als feine Delikatesse zu schätzen.
Die fleischige Knolle ist weiss oder weisslich-gelb und wird bis zu 40 cm lang und 8 cm dick. Sie wird geschält oder geschabt und kann dann wie Karottenzubereitet, also roh gegessen, gekocht, geschmort, gedämpft oder gedünstet werden. Man kann sie auch zu Pürees oder Cremesuppen verarbeiten. Pastinaken schmecken süßlich-würzig und erinnern geschmacklich an Karotten und Sellerie oder Petersilienwurzeln, sind aber milder. Pürierte Pastinaken sind häufig Bestandteil von Babyfertignahrung. Pastinaken sollten nicht zu dunkel angebraten werden, da sie ansonst einen bitteren Geschmack bekommen.
Pastinaken enthalten viel Stärke, weshalb sie früher auch zur Herstellung von Bier und Pastinakenwein genutzt. Aus ihrem Saft lässt sich ein dickflüssiger Sirup kochen, der früher als Brotaufstrich und Süßmittel diente. Die Blätter der Pastinake können, ähnlich wie Petersilie, als Würzkraut verwendet werden.
Die Pastinake ist reich an Mineralstoffen wie Kalium, Eisen und Folsäure. Sie enthält außerdem mehr Vitamin C als die Karotte, aber deutlich weniger Betacarotin als diese. Ein Teil der in der Pastinake enthaltenen Kohlenhydrate besteht aus Pektin, das darmregulierend wirkt. Der aromatische Geschmack stammt von den ätherischen Ölen – sie können bei manchen Menschen hautreizend wirken.
Pastinaken sind winterhart, können also auf dem Feld überwintern und schmecken, ähnlich wie Grünkohl oder Rosenkohl, nach einem Frost noch süßer. Pastinaken werden aber meist ab Oktober bei einer Länge bis zu 20 cm geerntet.
Beim Kauf von Pastinaken sollte die Haut fest und straff sein und bei Druck nicht nachgeben. Da Pastinaken leicht brechen, muss man sie vorsichtig handhaben. Pastinaken lassen sich mehrere Tage im Kühlschrank lagern. Zu lange Lagerung kann Bitterkeit hervorrufen.
Nährstoffe in Parstinaken
Energie: 314kJ / 75kcal | |
Eiweiß: 1.2g | Fett (gesamt): 0.3g Davon -gesättigte Fettsäuren: 0.05g -Transfette: 0g |
Cholesterol: 0mg | |
Kohlehydrate (gesamt): 17.99g | Ballaststoffe: 4.9g |
Zucker (gesamt): 4.8g | |
Mineralstoffe: | |
Kalzium, Ca: 36mg | Eisen, Fe: |
Magnesium, Mg: 29mg | Phosphor, P: 71mg |
Kalium, K: 375mg | Natrium, Na: 10mg |
Zink, Zn: 0.59mg | Kupfer, Cu: 0.12mg |
Jod, I: | Mangan, Mn: 0.56mg |
Selen, Se: 1.8ug | |
Vitamine: | |
Vitamin C: 17mg | Vitamin B1 (Thiamin): 0.09mg |
Vitamin B2 (Riboflavin): 0.05mg | Vitamin B3 / Vitamin PP (Niacin) 0.7mg |
Vitamin B6 (Pyridoxin): 0.09 | Folate: 67mg |
Vitamin B12 (Cobalamin): 0ug | Vitamin A (Retinol): 0iu |
Vitamin E (alpha-tocopherol): 1.49mg | |
Vitamin D (D2 + D3), International Units: 0iu | |
Vitamin K (phylloquinone): 22.5ug |
Alle Angaben, soweit nicht anders angegeben, pro 100 g.
U.S. Department of Agriculture, Agricultural Research Service. FoodData Central, 2019. fdc.nal.usda.gov (Produkt im Detail). Alle Angaben ohne Gewähr.