Schwedische Rüben
Schwedische Rüben (Brassica napus subsp. rapifera), außerdem auch als Steckrüben, Kohlrüben, Erdrüben, Wruken oder Bodenkohlrabi bezeichnet, sind im Großen und Ganzen runde, circa 1,5 Kilo schwere Knollen die als Gemüse verwendet werden. Schwedische Rüben wurden in Not- und Kriegszeiten immer wieder als letzte Nahrungsmittel verwendet, nachdem sie lange lagerfähig und vielseitig verwendbar sind.
Schwedische Rüben werden großzügig geschält. Anschließend kann man sie in Stücke oder Stifte schneiden und kochen, dünsten, braten oder frittieren. Schwedische Rüben nehmen den Geschmack anderer Nahrungsmittel ausgesprochen gut an, wenn man diese zusammen kocht. Man kann sie somit etwa zusammen mit gelben Rüben oder Kohlrabi zubereiten und sie nehmen deren Geschmack an. Auch als Püree mit Sahne und Muskat, als Eintopfgericht mit anderen Gemüsen und Fleisch oder als Currygericht mit Geflügel ist die Schwedische Rübe enorm schmackhaft.
Der exakte Ursprung der Schwedische Rüben ist unbekannt, sie waren allerdings bereits in der Antike bekannt. Schwedische Rüben kamen gleichwohl erst im 17. Jh aus Skandinavien nach Deutschland. Heute werden Schwedische Rüben überall in gemäßigten Klimazonen gepflanzt. Erntesaison in Europa ist September bis Mai.
Schwedische Rüben sind mehr oder weniger rund und werden ungefähr 1,5 Kilogramm schwer. Je nach Sorte hat die Schwedische Rübe eine grüne bis gelbliche oder eine rötliche bis rötlich-braune, derbe Schale. Das Fleisch ist weißlich bis gelb. Der Geschmack ist herbsüß und erinnert an Kohl.
Aufgrund des Images als Essen für Notzeiten hatte die Schwedische Rübe sehr lange Zeit ein ausgesprochen schlechtes Renommee und wurde selten verzehrt. Erst in den vergangenen Jahren haben sich einige Sterneköche und Biobauern der Schwedische Rübe wieder angenommen und versucht, ihre Akzeptanz in der Bevölkerung wieder zu erhöhen.
Schwedische Rüben waren in Kriegs- sowie Notzeiten oftmals die letzte Nahrungsreserve der Bevölkerung, wobei sie auch trotz des Mangels bei manchen nicht ausgesprochen begehrt war. Besonders im 1. und nach dem 2. Weltkrieg wurden aus Schwedischen Rüben verschiedene Speisen wie Marmelade, Gratins, Suppen und Schwedische Rübeneintöpfe gekocht. Auch als Ersatz statt anderer Lebensmittel diente die Schwedische Rübe, so gab es zum Beispiel Rezepte für Schwedische Rüben als Ersatz für Sauerkraut oder (geröstet sowie zu Pulver zermahlen) als Ersatz an Stelle von Kaffee.
Schwedische Rüben enthalten Zucker, besonders Dextrose, Eiweiß, Fett, schwefelhaltige ätherische Öle, Mineralien, Carotin, Provitamin A und die Vitamine B1, B2, C plus Nicotinsäureamid. Durch ihren hohen Wassergehalt sind sie besonders kalorienarm.