Tomaten
Tomaten (Solanum lycopersicum), die man in Österreich auch Paradeiser nennt, zählen zu den Nachtschattengewächsen und sind darum mit Kartoffeln, Tollkirschen und Tabak verwandt. Der Name leitet sich vom aztekischen Begriff xitomatl ab. „Tomate“ wird das Gemüse aber erst seit dem 19. Jh. genannt. Vor dieser Zeit hieß sie Liebesapfel oder Goldapfel.
Tomaten kommen ursprünglich aus Mittel- und Süd-Amerika. Sie wurden von Kolumbus nach Europa gebracht. Dort wurde die Tomate lange Zeit aufgrund ihrer roten Frucht nur als Zierpflanze gehalten, es gab jedoch auch mehrere Verwendungen der Tomate im medizinischen Bereich. Wahrscheinlich gehörten die Italiener zu den ersten in Europa, die die Tomate auch als Lebensmittel verwendeten. In Deutschland gilt die Tomate gerade erst seit dem Anbruch des 20. Jahrhunderts als Nahrung. Heutzutage ist sie eines der beliebtesten Gemüse in Deutschland.
Tomaten gibt es in zahlreichen Größen und Formen. Die bekanntesten sind die Fleischtomaten (Stark gerippt, große Tomaten können bis zu 1 kg wiegen), Flaschentomate (Fast ausschließlich in der Industrie zur Herstellung von Konserven verwendet), Eiertomaten (Intensives Aroma, daher besonders für Salate, Suppen und Saucen geeignet) und die Cherrytomaten (Auch Cocktailtomate oder Kirschtomate genannt, kirschgroße Tomaten). Die sogenannten Busch- oder Strauchtomaten sind Tomaten, die nicht einzeln, sondern mit Kelch und Stiel geerntet werden, oft mehrere zusammen. Als Strauchtomaten eignen sich nur Tomatensorten, deren Früchte gleichzeitig reif werden.
Neben den bekannten roten Tomaten gibt es auch einige Sorten, die grün bleiben, selbst wenn sie vollreif und damit genießbar sind. Diese grünen Tomaten reifen von Innen heraus. Grüne Tomatensorten sind bedenkenlos verzehrbar, sofern sie reif sind. Dagegen enthalten rote Tomaten im Kraut, dem Stielansatz, und den grünen Teilen der Frucht Tomatidin, das mäßig giftig ist. Der Verzehr des Krautes oder sehr unreifer roter Tomaten kann Übelkeit und Erbrechen zur Folge haben. Daher ist es ratsam, vor dem Verzehr den Stielansatz und grüne Stellen wegzuschneiden.
Tomaten sind ganzjährig erhältlich. In Deutschland werden sie hauptsächlich unter Glas oder Folie gezogen. Nur rund 6% der in Deutschland verzehrten Tomaten werden auch in Deutschland geerntet. Der Rest kommt hauptsächlich aus Italien, Spanien und den Niederlanden.
Beim Kauf von Tomaten ist darauf zu achten, dass sie möglichst kräftig rot und ohne grüne Stellen sind. Außerdem sollten die Tomaten prall, unbeschädigt und ohne Druckstellen oder fauligen Stellen sein. Tomaten sollten nicht im Kühlschrank gelagert werden, da sie dabei an Geschmack, Aroma und Inhaltsstoffen verlieren. In der Küche bei etwa 13 bis 18 °C gelagert, halten sich Tomaten bis zu 14 Tage frisch. Dabei verlieren sie kaum Inhaltsstoffe.
Tomaten sollten nicht in der Nähe von anderem Obst und Gemüse gelagert werden, da sie das Reifegas Ethen verströmen. Dies lässt anderes Obst und Gemüse schneller reifen und verderben.
Tomaten lassen sich vielfältig verwenden. Man kann sie roh in Salaten oder auf Brot essen oder sie kochen, schmoren, füllen, überbacken, trocknen oder konservieren. Tomaten sind unverzichtbare Zutat aller Küchen des Mittelmeerraumes. Aus ihnen werden auch allerhand industriell hergestellte Produkte wie Tomatenmark, Tomatensaft, oder Tomaten in Dosen hergestellt.
Tomaten enthalten rund 95 % Wasser und sind mit 16 kcal. pro 100 gr sehr energiearm. Tomaten enthalten außerdem die Vitamine A, B1, B2, C, E, Niacin, sekundäre Pflanzenstoffe sowie Mineralstoffe, besonders Kalium und Spurenelemente. Die rote Farbe erhalten Tomaten durch den Farbstoff Lycopin, ein Carotinoid, das die Abwehr stärken soll, da es antioxidativ wirkt und das Risiko bestimmter Krebserkrankungen senken soll.
Untersuchungen haben gezeigt, dass konservierte Tomaten meistens mehr wichtige Inhaltsstoffe haben, alse Frischware. Dies resultiert aus dem Umstand, dass Tomaten, die zur industriellen Verarbeitung vorgesehen sind, vollreif geerntet und noch am selben Tag verarbeitet werden. Tomaten, die als Frischware in den Handel kommen sollen, werden dagegen meist nicht ganz vollreif geerntet, da sie noch nachreifen.
Nährstoffe in Tomaten
Energie: 92kJ / 22kcal | |
Eiweiß: 0.88g | Fett (gesamt): 0g Davon -gesättigte Fettsäuren: 0g -Transfette: 0g |
Cholesterol: 0mg | |
Kohlehydrate (gesamt): 3.51g | Ballaststoffe: 0.9g |
Zucker (gesamt): 2.63g | |
Mineralstoffe: | |
Kalzium, Ca: 18mg | Eisen, Fe: |
Magnesium, Mg: | Phosphor, P: |
Kalium, K: | Natrium, Na: 18mg |
Zink, Zn: | Kupfer, Cu: |
Jod, I: | Mangan, Mn: |
Selen, Se: | |
Vitamine: | |
Vitamin C: 5.3mg | Vitamin B1 (Thiamin): |
Vitamin B2 (Riboflavin): | Vitamin B3 / Vitamin PP (Niacin) |
Vitamin B6 (Pyridoxin): | Folate: mg |
Vitamin B12 (Cobalamin): | Vitamin A (Retinol): 439iu |
Vitamin E (alpha-tocopherol): | |
Vitamin D (D2 + D3), International Units: | |
Vitamin K (phylloquinone): |
Alle Angaben, soweit nicht anders angegeben, pro 100 g.
U.S. Department of Agriculture, Agricultural Research Service. FoodData Central, 2019. fdc.nal.usda.gov (Produkt im Detail). Alle Angaben ohne Gewähr.