Amarant

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Der Amarant ist eine Pflanzengattung und gehört zur botanischen Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae). Amarant gehört zu den ältesten kultivierten Pflanzen der Menschheit und wurde von der US-amerikanischen National Academy of Science in die Liste der 23 tropischen Pflanzenarten, denen ein besondere Wert zugesprochen wird, aufgenommen.

Amarant stammt aus Amerika und gehört zu den ältesten Nutzpflanzen der Menschheit. Bereits vor 9.000 Jahren wurde Samen der an Hirse erinnernden Körner Gräbern in Mexiko beigelegt. Für die Azteken, Inka und Maya waren die getreideähnlichen Körner neben Quinoa und Mais ein Hauptnahrungsmittel. Da Amarant für die Ureinwohner auch eine starke religiöse Bedeutung hatte, wurde es von den Spaniern im 16. Jahrhundert unter Todesstrafe verboten, was zur Folge hatte, dass Millionen Indios verhungerten. Nach dem Verbot geriet die Pflanze für Jahrhunderte fast völlig in Vergessenheit. Heute wächst Amarant in etwa 60-70 Arten auf allen Kontinenten bis auf die Arktis.

Je nach Art kann man Amarant entweder als Pseudogetreide oder als Blattgemüse verwenden:

• Blattamarant mit den Arten Amaranthus tricolor, Amaranthus dubuis und Amaranthus lividus wird vorwiegend als Blattgemüse verwendet. Blattamarant ähnelt vom Geschmack und in der Zubereitungsart dem Spinat. Auch die Inhaltsstoffe sind ähnlich. Gemüseamarant kommt wahrscheinlich aus Südostasien, wo dessen Anbau auch heute noch eine große Rolle spielt.
• Körneramarant mit den Arten Amaranthus cruentus, Amaranthus hypochondriacus und Amaranthus caudatus, wird wegender stärkehaltigen Körnerfrüchte angebaut.

Amarant hat einen weit höheren Eiweiß- und Mineralstoffgehalt als die weltweit traditionell angebauten Getreidesorten. Die Proteine des Amarant bestehen aus vielen essenziellen Aminosäuren, außerdem hat Amarant einen hohen Gehalt an Calcium, Magnesium, Eisen und Zink. Kohlenhydrate und Ballaststoffe sind in gleich großen Mengen vorhanden. Bei dem enthaltenen Fett handelt es sich zu ca. 70 % um ungesättigte Fettsäuren. Die Inhaltsstoffe sind nicht nur in großen Mengen enthalten, sondern in einem für die menschliche Ernährung sehr günstigen Verhältnis kombiniert.

Amarant ist glutenfrei. Dies macht es zu einem vollwertigen und verträglichen Ersatz für Getreide bei Glutenunverträglichkeit (Zöliakie). Amarant enthält allerdings keine kleberbildende Proteine und ist deswegen als alleiniges Getreide für das Backen von Brot ungeeignet. Als Beimischung zu anderen Mehlen ist Amarant jedoch sehr gut geeignet.

Amarant enthält bestimmte Gerbstoffe, die die Aufnahme und Verdauung von Vitaminen, Proteinen sowie Spurenelementen hemmen. Für Kleinkinder und Säuglinge ist Amarant deshalb nicht zu empfehlen.

Die Nahrungsmittelindustrie verwendet Amarant heute zur Herstellung von Baby- und Kindernahrung, als Zumischung in Brot, Gebäck und Müsli, bei Eierkuchen und Pasta,in Wurstwaren sowie im Fast-Food-Bereich bei Riegeln und Snacks. Außerdem gibt es Versuche zur Herstellung von Getränken auf Basis von Amarant, unter anderem zum Brauen von glutenfreiem Bier.

Nährstoffe in Amarant

Alle Angaben, soweit nicht anders angegeben, pro 100 g.
U.S. Department of Agriculture, Agricultural Research Service. FoodData Central, 2019. fdc.nal.usda.gov (Produkt im Detail). Alle Angaben ohne Gewähr.